Die
Gallensteinkrankheit
Das Gallensteinleiden ist eine
häufige Erkrankung Erwachsener. Frauen sind ca. 2x
häufiger
betroffen als Männer, mit steigender Frequenz im
höheren Alter. Zwei Drittel aller Steinpatienten sind
symptomfrei.
Die Zahl und
Grösse der meist durch eine Ultraschalluntersuchung ( Sonografie)
festgestellten Steine korreliert nicht
unbedingt mit dem Beschwerdenbild. Die krankheitsbedingten Beschwerden können
sehr mannigfaltig und von
unterschiedlicher Dauer (15 Minuten bis 5 Stunden), Stärke
und Frequenz sein. Am
häufigsten sind Übelkeit, Appetitlosigkeit,
Schmerzen im rechten Oberbauch,
Ausstrahlung in den Rücken oder die rechte Schulter. Viele
Patienten beklagen
Unverträglichkeit bestimmter Nahrungsmittel (fetthaltige
Speisen, Eier, Hülsenfrüchte, schwarzer Tee, etc.)
Die Entstehung von Gallensteinen ist noch nicht restlos geklärt. Unter bestimmten Umständen kristallisiert die übersättigte Gallenlösung und bildet zahlreiche Steinvarianten sowohl in Bezug auf Zusammensetzung, als auch Zahl und Grösse.
Die möglichen Komplikationen des Gallensteinleidens sind Koliken, Gallenblasenentzündung, Gelbsucht, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Gallenblasenperforation und Steindurchwanderung in den Magen-Darm-Trakt. Der Gallenblasenkrebs kommt bei Steinträgern häufiger als in der steinfreien Population vor.
Die klassische Gallenkolik
(heftigste Schmerzen meistens nach opulentem Mahl , manchmal mit Erbrechen)
kommt bei weniger als der Hälfte aller symptomatischen Steinträger vor.
Die
beschwerdefreien Intervalle können Monate bis Jahre andauern.
Die medikamentöse Steinauflösung oder Zertrümmerung durch extrakorporelle Stosswellen haben sich wegen
zu strengen
Selektionskriterien und niedriger Erfolgsquote nicht durchsetzen können. Die momentan einzige
rückfallsfreie Therapie des
Gallensteinleidens ist die chirurgische Entfernung der Gallenblase. Da dieser
Eingriff
zum ersten Mal schon 1882 durchgeführt wurde, ist der gallenblasenlose
Zustand nicht nur theoretisch,
sondern auch praktisch ausreichend bekannt.
Laparoskopische Cholecystektomie
Die chirurgische Entfernung der Gallenblase
trägt den medizinischen Fachausdruck: Cholecystektomie.
Bei der offenen, konventionellen Operation muss die
Bauchwand entweder durch einen vertikalen Schnitt
(vom Brustbein zum Nabel)
oder durch einen Rippenbogenrandschnitt rechts (10 - 16 cm) eröffnet werden.
Der laparoskopische Eingriff benötigt dazu nur 3 bis 4 kleine Schnitte (2-10
mm!).
Ziel beider Eingriffe ist dasselbe: das Absetzen der Gallenblase vom
Gallenwegsystem
und die Entfernung der Galleblase samt ihres Inhalts aus der
Bauchhöhle.
Beide Operationsvarianten benötigen eine allgemeine Anästhesie
=
Vollnarkose.
Der Spitalaufenthalt beträgt beim offenen Verfahren ca 1
Woche, bei minimal invasiver
Variante 2-3 Tage. Wegen der eindeutigen
Vorteile wird das laparoskopische Vorgehen sowohl von den
Patienten,
als auch von den geübten Chirurgen bevorzugt.