Die Blinddarmentzündung
Die Blinddarmentzündung entsteht
durch bakterielle Überwucherung aufgrund einer Schleimretention.
Die Folge ist Schwellung des Wurmfortsatzes (Schmerz zunächst im Mittelbauch mit
Verlagerung in den rechten Unterbauch), Geschwürsbildung der Wand (zunehmende
Bauchfellreizung) bis zum Durchbruch (Perforation mit ausbreitender
Bauchfellentzündung - lokalisierte bis diffuse Peritonitis)
Die rasch zunehmenden Schmerzen und der allgemein bekannter Verdacht führen in der Regel zu rechtzeitiger Operation. Unter bestimmten Umständen kann es trotz einer Perforation zur Ausbildung einer begrenzten Eiteransammlung kommen, welche durch benachbarte Organe "abgeschottet" wird - perityphlitischer Abszess.
Die korrekte Diagnose einer
Blinddarmentzündung ist oft weniger einfach als im Volksmund angenommen. Nicht
jedes Bauchweh ist eine Blinddarmentzündung! Es gibt zahlreiche Lagevariationen,
die zu untypischen Verläufen und Symptomatik
(S.
Abbildung Sobotta
Anatomie Atlas, 19. Ausgabe)
führen können. Die Fehlerquote von 25% hat sich seit Einsatz von Ultraschall
oder Computertomographie auf ca. 5-6 %reduzieren lassen.
Die operative Entfernung des Blinddarmes kann
sowohl durch einen offenen Zugang, als auch laparoskopisch erfolgen. Obwohl die
Literatur keine der beiden Techniken eindeutig favorisiert, liegen
viele Gründe vor, welche für die laparoskopische Variante sprechen:
Die Laparoskopie bestätigt oder widerlegt die Verdachtsdiagnose und erlaubt wichtige
Entscheidung:
Was ist die Ursache der Bauchfellentzündung und wie muss vorgegangen werden.
Erfahrung und technisches Können voruasgesetzt, bietet man dem Patienten weniger
Schmerzen,
bessere Kosmesis, kürzeren Spitalaufenthalt und weniger Wundinfekte. Auch die
Rate der möglichen
Narbenbrüche ist wesentlich kleiner. Der laparoskopische Eingriff erfordert 3
Schnitte zwischen 5-12mm, die "offene" Variante bewegt sich
zwischen dem Bikini-schnitt im rechten Unterbauch (im Idealfall) und einem
langen Vertikalschnitt von Schamhaargrenze bis über den Nabel hinaus.
Die Verkürzung des Spitalaufenthaltes durch minimal invasive Verfahren ist weniger offensichtlich, als bei der laparoskopischen Gallenblasenentfernung. Bei unkompliziertem Verlauf kann man in 2-3 Tagen das Spital verlassen. Die Rekonvaleszenz ist durch die Optimierung des nötigen Zuganges wesentlich kürzer.